Die US-Suchmaschine Google plant ab 2023, Drittanbieter-Cookies im Browser Chrome zu blockieren. Das bedeutet, dass Werbetreibende, die über Google Ads werben, keine Cookies mehr setzen dürfen, die nicht von Google stammen. Die Werbetreibenden reagieren mit Unverständnis auf diese Ankündigung. Sie befürchten, dass sie dadurch an Umsätzen verlieren werden, da sie ohne die Cookies keine genaueren Informationen über die Nutzer sammeln können.
Durch die neue Regelung drohen Online-Publishern massive Umsatzeinbußen. Mehrere Verbände sehen hierin einen Verstoß gegen europäisches Wettbewerbsrecht. Die Regelung sieht vor, dass Verlage und Medienunternehmen künftig nur noch eine einzige App anbieten dürfen, in der sowohl redaktionelle Inhalte als auch Werbeeinnahmen enthalten sind. Die Verlage argumentieren, dass die neue Regelung die Vielfalt an Medienangeboten einschränke und somit die Pressefreiheit beeinträchtige.
Google will ab dem Jahr 2023 Drittanbieter-Cookies pauschal im Browser Chrome blockieren, egal ob die Nutzer zustimmen. Das bedeutet, dass die Suchmaschine die Cookies von Unternehmen wie Facebook oder Amazon nicht mehr akzeptieren wird, wenn diese nicht von Google selbst stammen. Das Ziel von Google ist es, Nutzer besser zu schützen und ihnen mehr Kontrolle über ihre Daten zu geben.
Mehrere Verbände, darunter der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft, sehen in der neuen Werbeform einen Verstoß gegen das Europäische Wettbewerbsrecht. Sie fordern, dass Facebook seine Funktionen ändert, da diese gegen das Prinzip der Gleichbehandlung von Werbekunden verstoßen.
Sie haben sich an die Europäische Kommission gewandt, weil Sie der Meinung sind, dass Ihr Produkt nicht ausreichend geschützt ist. Sie möchten, dass die Europäische Kommission prüft, ob Ihr Produkt ausreichend geschützt ist und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ergreift.
Mit einem Marktanteil von über 60 Prozent ist Chrome der marktbeherrschende Webbrowser. Das liegt vor allem an seinen zahlreichen Funktionen und an der einfachen Bedienung. Chrome ist besonders gut für den privaten Gebrauch geeignet, da er sehr viele persönliche Daten schützt.
Wenn Google seine geplanten Maßnahmen durchsetzt, werden alle Akteure in diesem Ökosystem hierunter erheblich leiden – außer Google selbst“, teilt der ZAW mit.
Laut Verbandsangaben würde sich die Presse-, Medien- und Rundfunkvielfalt deutlich verringern, wenn die Pläne von Bundesjustizminister Heiko Maas umgesetzt werden. Demnach sollen Plattformen wie Facebook, Google und Twitter dazu verpflichtet werden, künftig Pressebeiträge und Inhalte von Rundfunkanstalten unverzüglich zu entfernen, sobald diese beanstandet werden. Die Betreiber der Plattformen argumentieren, dass sie nicht zur Pressezensur verpflichtet sein sollten.
Dies ist jedoch nicht alles. Die Verbraucher stehen künftig vor dem Problem, dass sie weniger Online-Angebote zur Verfügung haben werden und dass sie zukünftig vermehrt für Inhalte zahlen müssen.
Wenn Google seine geplante Maßnahme umsetzt, würde die Suchmaschine Online-Publisher von der Verarbeitung kommerzieller Daten ausschließen. Das würde bedeuten, dass die Suchmaschine keine Werbeeinnahmen mehr von den Online-Publishern bekommen würde. Die Online-Publisher würden dann ihre Inhalte nicht mehr so prominent in den Suchergebnissen anzeigen lassen.
Die Firmen, die von der neuen Gesetzgebung betroffen sind, würden durch die Beschränkungen auf legale Datennutzungsmöglichkeiten verwehrt. Sie könnten zum Beispiel nicht mehr auf die Nutzung von Kundendaten zurückgreifen, um diese für Werbezwecke zu verwenden. Die Gesetzesänderung würde also den Unternehmen massiv Schaden zufügen.
Obwohl die strengen europäischen Datenschutzgesetze die Verarbeitung wettbewerbsrelevanter Daten mittels Cookies ermöglichen, heißt es beim Verband, dass diese Maßnahme nicht ausreiche, um den Wettbewerb auf dem deutschen Markt zu schützen.
Er fügt hinzu, dass Google gleichzeitig erhebliche Mengen an Nutzerdaten sammelt und durch die technischen Änderungen nicht beeinträchtigt wird.
Google missbraucht seine Marktmacht auf den Online-Werbemärkten, indem es unter dem Deckmantel des Datenschutzes sein Verhalten verschleiert. Das Unternehmen verzerrt den freien Wettbewerb und nutzt seine Position, um seine Konkurrenten auszuschalten.